Mastitis ist eine häufige Brustentzündung, die vor allem bei stillenden Müttern auftritt. Sie kann starke Schmerzen, Rötungen und Schwellungen in der Brust verursachen und das Stillen erschweren. Das Verständnis von Mastitis, das frühzeitige Erkennen der Symptome und die Kenntnis der richtigen Behandlungsmethoden sind entscheidend, um die Genesung zu beschleunigen und die Stillbeziehung zu erhalten.

Was ist Mastitis?

Mastitis ist eine Entzündung des Brustgewebes, die durch eine bakterielle Infektion oder eine Blockade der Milchgänge verursacht wird. Diese Blockade führt dazu, dass sich Milch in den Brustdrüsen ansammelt, was zu Entzündungen und Infektionen führen kann. Mastitis tritt häufig innerhalb der ersten Wochen nach der Geburt auf, kann aber auch später noch vorkommen.

Symptome von Mastitis

Die Symptome von Mastitis können plötzlich auftreten und sind oft schwerwiegend. Die Hauptanzeichen sind:

  • Brustschmerzen und Empfindlichkeit: Die betroffene Brust kann stark schmerzen und empfindlich sein. Das Berühren der Brust kann unangenehm oder schmerzhaft sein.

  • Rötung und Schwellung: Ein roter, geschwollener Bereich kann sich auf der Brust bilden. Dieser Bereich fühlt sich oft warm an und ist härter als das umliegende Gewebe.

  • Fieber und Schüttelfrost: Fieber und Schüttelfrost sind häufige Symptome, die auf eine bakterielle Infektion hinweisen. Das Fieber kann bis zu 38°C oder höher steigen.

  • Allgemeines Unwohlsein: Betroffene Mütter fühlen sich oft müde, schwach und unwohl. Dieses allgemeine Krankheitsgefühl geht oft mit den anderen Symptomen einher.

  • Verminderter Milchfluss: Der Milchfluss aus der betroffenen Brust kann reduziert sein, was das Stillen erschwert und zusätzliche Schmerzen verursachen kann.

Ursachen von Mastitis

Die Hauptursachen für Mastitis sind:

  • Blockierte Milchkanäle: Eine unvollständige Entleerung der Brust kann zu verstopften Milchkanälen führen. Wenn Milch nicht frei fließen kann, steigt der Druck in der Brust, was zu Entzündungen und Infektionen führen kann.

  • Bakterielle Infektionen: Bakterien können durch kleine Risse oder Verletzungen an den Brustwarzen in das Brustgewebe eindringen. Häufige Bakterien, die Mastitis verursachen, sind Staphylococcus aureus und Streptococcus.

  • Falsche Stilltechniken: Eine unzureichende oder falsche Stillposition kann verhindern, dass die Brust vollständig entleert wird. Dies erhöht das Risiko von Milchstau und Infektionen.

  • Übermäßiger Stress und Müdigkeit: Stress und Müdigkeit können das Immunsystem schwächen, was die Anfälligkeit für Infektionen erhöht. Außerdem kann Müdigkeit dazu führen, dass das Stillen vernachlässigt wird, was wiederum zu Milchstau führen kann.

Behandlungsmethoden für Mastitis

Mastitis kann in der Regel mit einfachen Maßnahmen behandelt werden. Die wichtigsten Behandlungsmethoden umfassen:

  1. Ruhigstellung und häufiges Stillen: Es ist wichtig, die betroffene Brust häufig zu stillen, um die Milch abzulassen und die Milchkanäle zu entleeren. Stillen sollte so oft wie möglich erfolgen, auch wenn es schmerzhaft ist. Dies hilft, den Milchstau zu lösen und die Entzündung zu reduzieren.

  2. Wärmeanwendungen: Das Auflegen von warmen Kompressen auf die betroffene Brust vor dem Stillen kann die Milchproduktion anregen und die Milchkanäle öffnen. Dies erleichtert das Stillen und lindert die Schmerzen.

  3. Kalte Kompressen: Nach dem Stillen können kalte Kompressen verwendet werden, um Schwellungen und Rötungen zu reduzieren.

  4. Massage: Sanftes Massieren der Brust von der Brustwarze weg kann helfen, die Milchkanäle zu öffnen und die Milch frei fließen zu lassen.

  5. Ausreichende Flüssigkeitszufuhr und Ernährung: Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist wichtig, um die Milchproduktion aufrechtzuerhalten und den Körper bei der Bekämpfung der Infektion zu unterstützen. Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten stärkt das Immunsystem.

  6. Antibiotika: In Fällen, in denen eine bakterielle Infektion vorliegt, kann der Arzt Antibiotika verschreiben. Es ist wichtig, die vollständige Antibiotikakur abzuschließen, auch wenn die Symptome bereits verschwunden sind, um sicherzustellen, dass die Infektion vollständig bekämpft wird.

  7. Schmerzmittel: Over-the-counter Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen können helfen, die Schmerzen und das Fieber zu lindern. Diese Medikamente sollten jedoch nur nach Rücksprache mit einem Arzt eingenommen werden.

Prävention von Mastitis

Die Vorbeugung von Mastitis ist möglich, indem bestimmte Maßnahmen beachtet werden:

  • Richtiges Stillen: Sicherstellen, dass das Baby richtig angelegt ist und die Brust vollständig entleert wird, kann Milchstau verhindern. Eine gute Stilltechnik ist entscheidend.

  • Regelmäßiges Stillen: Häufiges Stillen hilft, die Brüste regelmäßig zu entleeren und das Risiko von Milchstau zu verringern.

  • Pflege der Brustwarzen: Gesunde Brustwarzen verhindern Risse und Infektionen. Bei Rissen sollten geeignete Pflegeprodukte wie Lanolin-Creme verwendet werden.

  • Vermeidung von zu engen BHs und Kleidung: Enge Kleidung kann Druck auf die Brüste ausüben und Milchkanäle blockieren. Locker sitzende Kleidung ist empfehlenswert.

  • Stressmanagement: Stress reduzieren durch Entspannungsübungen, ausreichend Schlaf und Unterstützung durch Familie und Freunde kann das Immunsystem stärken und das Risiko von Infektionen verringern.

Wann einen Arzt aufsuchen?

Es ist wichtig, einen Arzt aufzusuchen, wenn die Symptome von Mastitis nicht innerhalb weniger Tage abklingen oder sich verschlimmern. Folgende Situationen erfordern ärztliche Hilfe:

  • Persistierende Symptome: Wenn die Schmerzen, Rötungen und Schwellungen trotz Selbstbehandlung anhalten oder sich verschlimmern.

  • Hohe Fieber und Schüttelfrost: Ein hohes Fieber und starke Schüttelfrostanfälle können auf eine schwerwiegendere Infektion hinweisen.

  • Kiloverlust oder Anzeichen von Dehydration: Gewichtsverlust oder Symptome von Dehydration (wie trockener Mund, geringe Urinproduktion) sind ernsthafte Anzeichen, die sofortige ärztliche Aufmerksamkeit erfordern.

  • Häufiges Wiederauftreten von Mastitis: Wenn Mastitis häufig auftritt, kann dies auf zugrunde liegende Probleme hinweisen, die ärztlich untersucht werden sollten.

Mastitis ist eine häufige, aber behandelbare Erkrankung bei stillenden Müttern. Durch frühzeitiges Erkennen der Symptome, geeignete Selbsthilfemaßnahmen und gegebenenfalls medizinische Behandlung können die meisten Fälle schnell überwunden werden. Präventive Maßnahmen wie eine gute Stilltechnik, regelmäßiges Stillen und die Pflege der Brustwarzen sind entscheidend, um Mastitis vorzubeugen. Eine gute Unterstützung durch Familie, Freunde und medizinisches Fachpersonal kann Müttern helfen, diese Herausforderung erfolgreich zu meistern und ihre Stillbeziehung zu ihrem Baby aufrechtzuerhalten.